Special Edition Retail: Haltung ohne Bullshit – Erfolgsrezepte für kleine Marken
Shownotes
Wie verwandelt man eine Idee aus der heimischen Küche in ein Erfolgsprodukt, das heute in den Regalen von Alnatura und Schweizer Drogerien steht?
Genau das hat Nicole Blum mit ihrer Kosmetikmarke «No Bullsh!t» geschafft. In dieser Folge erzählt sie, warum Verzicht auf Wasser, Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit mehr zählen als jedes Marketing-Buzzword – und wie es gelingt, Kund:innen über alle Kanäle hinweg authentisch, nachhaltig und persönlich zu begeistern.
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Stephan: Nicole, willkommen. Schön, dass du da bist. Stephan: Danke vielmals, Stefan. Stephan: Und David. Dave, ebenfalls hier. Willkommen. Danke Stefan. Wir sprechen heute über den Online-Handel, aber auch über den stationären Handel also der, der vor Ort stattfindet. Bei Nicole beispielsweise in der Drogerie, bei Nicole beispielsweise bei Alnatura. Stephan: Und wir sprechen darüber, wie Kundinnen und Kunden über Mehrere Kanäle über verschiedene Kanäle gleichzeitig erreicht werden können und hoffentlich auch einheitlich erreicht werden können Ein Begriff, den man dabei immer wieder hört, ist der Begriff vom sogenannten «Omnichannel Marketing» und «Omnichannel Targeting». Stephan: Dave, das Buzzword «Omnichannel», was verstehen wir darunter?
Dave Ja, also, wir müssen diese Begriffe glaube ich, entmystifizieren. Das sind ganz simple Sachen. Man bestellt online, man holt irgendwo einen physischen Zugangspunkt ab oder man bekommt irgendwo im Laden eine physische Auskunft, weil es online noch verfügbar ist, weil etwas nicht auf Lager: ist. Dave: Vielleicht ermöglicht man auch eine Bestellung über ein digitales Gerät Im physischen Laden, also ganz simple Sachen. Ich kenne viele Kunden, die jedes Mal, wenn sie in einen Detailhandelsladen reinkommen, das erste, was sie machen, ist, sie aktivieren in der App alle Coupons. Damit sie weniger bezahlen. So simpel ist das Aber Stephan: im Endeffekt geht es darum, Zur richtigen Zeit, auf dem richtigen Kanal, mit der richtigen Botschaft für den richtigen Kunden unterwegs sein. Stephan: Und das machen die bei No Bullshit, Nico. Nicole: Wir geben uns Mühe, dass wir das so machen. Ich glaube schon, es ist am Ende des Tages ein Verbinden von den Kanälen, die es heute zur Verfügung hat Und wenn man heute digital unterwegs ist, dann macht es auch Sinn, dass man diese Vorteile nutzt. Ich Stephan: habe mir noch angeschaut, Omnichannel-Kunden geben im Schnitt 15-30% Mehr aus.
Stephan Sie sind treuer, also die: Kundenretention ist höher. Und Marken die eine starke Omnichannel-Strategie haben, statistisch gesehen, erreichen eine Kundenbindungsrate von bis zu 89%. Spricht an sich sehr für Omnichannel und eben für die richtige Nachricht für den richtigen Kunden auf dem richtigen Kanal, Dave. Dave: Ja, also es ist ja schon Realität, dass sich eigentlich fast alle Omnikanale einkaufen, weil wir ja das breiter denken müssen als nur auf der Payment Journeys. Das Erlebnis fängt ja meist damit an, dass man einen latenten Wunsch hat, vielleicht auch einen expliziten Wunsch, und irgendwie inspiriert wird.
Dave Das kann ein physisches Essen sein, wie eine Oldschool-Printwerbung oder ein Katalog. Und man geht sich dann online informieren Preise vergleichen vielleicht geht man sogar in den Laden eine Beratung einziehen und bekommt irgendein Coupon auf ein mobiles Gerät. Das ist omnichannel, das passiert tagtäglich und die Frage ist eigentlich einfach, Ob man dabei sein will oder nicht, aber die Leute machen es: sowieso. Dave: Und « Stephan: Omni-Channel» heisst aber eben nicht nur digitale Kanäle, sondern auch ein Inserat oder ein Aufsteller am POS in der Drogerie Dürfen auch physische Sachen dazugehören? Wie macht ihr das bei euch? Gibt es noch den klassischen POS-Aufsteller? Nicole: Wir haben nicht so viele. Wir haben ein Display, das Drogerien zur Verfügung stellen. Nicole: Im Handel muss man aber realistisch sein. Regalplätze sind sowieso super bescheiden. Das ist ... Ich glaube, als Kleinmarkt ist es noch viel schwieriger aber mittlerweile muss man sich ja einkaufen, wenn man etwas anstellen möchte das nicht einfach ein normaler Regalplatz ist. Von daher halten wir uns hier sowieso auch zurück, auch aus Nachhaltigkeitsgründen.
Nicole Wir haben aber Samples, die wir abgeben können die wir dem Handel auch zur Verfügung stellen. Jetzt gerade von den Bestsellern, von den Deo-Gremien beispielsweise, dass man halt auch mal Samples abgeben kann. Da weiss man halt schon, dass es bei Kosmetik sehr gut funktioniert. Wir probieren immer so ein wenig in Gratwanderung, weil es halt nicht so nachhaltig: ist. Nicole: Weil es auch wahnsinnig teuer ist Samples herzustellen und weil man einfach Unmengen von Samples herstellen muss damit es sich lohnt. Also wir haben halt als Start-up so diese Mengenthematik oft, oder? Stephan: David, weisst du, dass das Zusammenspiel, das Nicole beschreibt, den richtigen Kunden auf richtigen Kanal erreichen, aber es schafft eben auch eine Brücke zwischen den Kanälen und erinnert den Kunden wieder an die Marke und an Produkt? Dave: Omnichannel, um das Wort mal zu benutzen, ist eine Mastung für die Welt. Alle Kunden kaufen Omnichannel ein, weil du musst das Kundenerlebnis breiter denken als nur auf der Payment Journey. Viele Kunden wissen gar nicht, was sie überhaupt kaufen wollen, aber sie haben irgendwie Bock, etwas zu kaufen und sie lassen sich gerne inspirieren.
Dave Und die Inspiration kann offline stattfinden. Das kann irgendein Display sein, das kann irgendein klassischer Print sein, das kann irgendein Katalog sein, du wirst jetzt lachen, ihr werdet lachen. Ganz alte, physische Artefakte, die eigentlich die: Customer Journey starten. Dann gehen sie online, googeln, und dann entscheiden sie sich natürlich, oder würden sie jetzt den CAI-Agenten fragen, oder ein Prompt machen bei der CGPT, und sagen, okay, wer hat die coolen Coolen Artikel, die ich gerne möchte. Dave: Also wir betreiben SEO Stephan: oder Google-Optimierung, sondern effektiv eben auch für die ganzen Large-Language-Models. Wie machst du das mit dem Content auf der Webseite? Nicole: Diesen Fokus haben wir bis jetzt nicht wirklich fest, aber das kommt ja zum Glück auch erst, wir haben noch ein wenig Zeit. Wir schauen schon, dass unsere Seite natürlich SEO-optimiert ist und der Content ist aber alles von uns selbst und wir machen den einfach Regelmässig überprüfen, ob es funktioniert oder nicht, ob wir etwas ändern müssen.
Nicole Im Moment stimmen wir es vor allem auf Google ab, aber auch auf die ganzen Instagram-Kampagnen, damit die Leute am Schluss dort landen wo wir sie wollen und dass wir sie dort genau so wieder holen dass sie sie am Schluss auch: bestellen. Wir Stephan: gehen weg von den Suchmaschinen weg von SEO. Woher geht es? Stephan: Sind es Telelams oder was? Woher geht denn diese Reise? Das hast du weggefunden, das ist schön und gut, aber woher? Also Dave: ich habe jetzt eine krasse These Stephan: raus, Dave: bei der ich aber nicht alleine bin. Ich sage, die Online-Shops werden langfristig zu Backends von KI-Agenten. Und jetzt OpenAI zum Beispiel hat schon einen Operator, hat KI-Agenten publiziert und Payment-Anbieter wie PayPal, Visa, Mastercard haben ihre Schnittstellen ready gemacht für das. Speaker 4: Und Dave: das führt dazu, dass du deinem KI-Agent sagst, das ist nicht prompt, das ist etwas anderes. Du sagst deinem KI-Agent, kauf mir... Direkter Nicole: Kaufaufbau, würdest du sagen Kaufe mir das Dave: nachhaltige Produkt XYZ. Und du gibst keine Onlineshop-Namen mit Der geht auch los, vielleicht gibst du ihm noch ein Preistag auf den Weg, der zählt.
Stephan Aber das heisst jetzt, ich als Kunde, wo... Ich muss nicht mal Nicole kennen, ich muss No Bullshit nicht kennen, ich gehe Auf das LLM sage ich ich hätte gerne ein: Naturkosmetikprodukt, ich hätte gerne ein Shampoo, das nachhaltig ist für meine Haare, das mir entspricht, das mir guttut. Und bitte kauft es für mich. Stephan: Nico kommt nicht einmal mit, dass ich reich bin, sondern der Chatbot, das LLM, das Large Language Model, kauft das Produkt direkt bei dir, weil du optimiert bist, weil du bei Galaxus bei Bracken überall drin bist. Und man das Produkt dort auch findet und das wieder die Glaubwürdigkeit des Produkts steigert. Stephan: Habe ich das so richtig verstanden und verortet, Dave? 100 Punkte, Dave: Stefan. Du fragst aber konkreter. Du fragst, ich will die beste, nachhaltige Naturseife zum Preis. XY, als Beispiel. Und der Agent rennt los und will Nicole die Hausaufgabe Stephan: machen. Und Nicole hat die Hausaufgabe gemacht. Und da spielt es jetzt auch eine Rolle, wo ihr im Onlinehandel, wie ihr dort beschrieben und dokumentiert seid Aber eben auch Drogerien, POS, das gibt alles Glaubwürdigkeit.
Stephan Für euer: Produkt, oder? Das ist auch das Zusammenspiel, das wir bei dir haben bei den verschiedenen Kanälen. Nicole: Ich glaube schon, dass die Kombination von all diesen extrem wichtig ist. Ich glaube, der stationäre Handel hat schon eine Berechtigung in unserer Branche sowieso. Stephan: Gerade wenn es ein haptisches Produkt ist, wie riecht es? Stephan: Wie fühlt sich das an? Dort ist das schon unglaublich wichtig für eine Meinungsbildung. Ich fand es spannend, Dave hat vorhin erwähnt ein Katalog oder ein Flyer ein Sprint-Produkt oder PR-Massnahmen. Was gibt es bei euch noch rund um die digitalen Kanäle Digitale Kanäle plus eben POS mit Drogerien, mit all Natur auch. Nicole: Mhm. Also PR ist schon ein wichtiges Instrument das wir nutzen. Also immer wenn wir Produkte-Launches haben, dann machen wir PR. Das ist wichtig und das funktioniert in der Regel auch sehr gut. Das hilft natürlich extrem, wenn du irgendwo einen Bericht in der Gala hast oder in der Annabelle. So ein Zeug ist natürlich super attraktiv für uns.
Nicole Dann haben wir POS Menzo Displays, die haben: wir mal gemacht für einen Versuch bei Coop. Und wir haben Samples, die man abgeben kann nicht von allen Produkten, weil es wahnsinnig teuer ist, die zu machen. Und weil es halt so mittelmässig nachhaltig ist, Samples zu machen, wenn wir ganz ehrlich sind. Und bei Print-Sachen sind wir sehr zurückhaltend, also wir haben schöne Sachen, die wir der Bestellung beilegen. Nicole: Damit es ein Erlebnis ist, wenn der Kunde das auspackt Mal ein Sticker mal eine Postkarte, mal ein netter Gruß oder so. Das ist uns wichtig, so ein Einkaufserlebnis. Selbst wenn du online bestellst und das persönlich ein bisschen fehlt. Aber sonst sind wir sehr zurückhaltend mit Print und Merchandise Aus Nachhaltigkeit, aber logischerweise auch aus finanziellen Gründen.
Stephan Ich finde es schön, dass du sagst der persönliche Bezug ihr habt ein kleines Team, es ist buntig, es ist unpersönlich wie es angefangen hat bei dir auch, in der eigenen Küche und man sagt, man behaltet die Geschichte, das Persönliche Egal wie digital man unterwegs ist, es soll ein persönliches: Einkaufserlebnis sein und man soll eure Geschichte auch spüren. Stephan: Ich glaube, der Storytelling-Aspekt David strahlt da gegenüber, der Storytelling-Aspekt ist unglaublich wichtig, gerade bei so lässigen Produkten und Dienstleistungen wie bei euch. Ja, Dave: weisst du, ich sage immer, Die Leute kaufen nicht Produkte aufgrund von objektiven Produktkriterien, sondern sie kaufen im Prinzip die Belief. Dave: Sie kaufen, für was du stehst. Und wenn sie gleich dick sind wie du, und wenn sie die gleichen Ideale haben wie du, und du die auch authentisch vermittelst, dann kannst du diesen Leuten fast verkaufen wie es der Waschblöck sagt. Es ist wirklich der Golden Circle von Schinek. Aber es ist genau das, wenn du über einen Riesenweih als erstes läufst und einen starken Riesenweih hast, und das hast du aus meiner Optik, Speaker 4: weil Dave: du hast einen mega starken Brand aus meiner Sicht.
Dave Und: das überzeugt Leute, weil du machst nicht einfach Greenwashing. Es ist wirklich echt. Speaker 4: Das Dave: spüren die Leute. Speaker 4: Jetzt Stephan: Nicole, so wie ich euch verstehe, Wenn ich mir ein Bild von «No Bullshit» mache Wir haben, Stichwort «Reduktion», die ich wahrnehme. Ich habe eine Ehrlichkeit Die mir sehr entspricht. Und Nachhaltigkeit, aber nicht im Sinne von Buzzword, im Sinne von Greenwashing, sondern gelebt mit der Geschichte. Stephan: Dass ich auch weiss ich kann kritisch nachfragen, wo genau, wie genau. Und in diesem Moment stelle ich mir vor, du strahlst und sagst, da haben wir uns ganz viel überlegt dabei, da steckt wirklich etwas dahinter. Und wie sieht das genau aus, eben der Weg, Zur Nachhaltigkeit? Nicole: Ich finde es schön, dass du sagst, dass es ein Weg ist.
Nicole Es ist nie ein Endzustand. Es ist immer ein Weg und man kann immer noch besser werden und noch nachhaltiger werden. Primär macht es mein Leben sehr anstrengend die ganze Nachhaltigkeit zu: heben. Weil es voraussetzt, dass du dich extrem stark mit diesen Sachen auseinandersetzt und dass du manchmal als Unternehmer die unbequemere Variante wählen musst. Nicole: Oder auch die teurere. Das ist wirklich das, Ist es wahrscheinlich einfach, wenn man bisschen opportunistischer unterwegs ist, aber das bin ich halt nicht. Ja, und bei uns ist es Es hat so viele Aspekte. Ich glaube, gegen aussen das, was am stärksten wirkt ist logischerweise das Produkt. Denn das ist das, was der Kunde am Schluss in der Hand hat. Nicole: Und auch dort mit dem Fokus auf die Verpackung. Also anhand der Verpackung entscheidet er, ob er das Gefühl hat, nachhaltig oder nicht. Und wenn ich es natürlich dort arbeite, nachhaltige Varianten zu wählen, wie eine Alu-Dose, Oder Produkte, die nur in einem Karton verpackt sind, dann schaffe ich es schon, das zu transportieren, was uns wichtig ist.
Nicole Ich bin mir schon auch bewusst, dass man eben... Du bist als Kleiner manchmal limitiert in dieser Geschichte, wie nachhaltig du sein. Ich meine, du arbeitest mit anderen: Firmen zusammen, wo du ja nur bedingt... Du kannst immer nur so nachhaltig sein, wie die auch nachhaltig sind, weil du hast keine eigene Produktion. Nicole: Also Stephan: die Lieferketten, die du ansprichst... Genau, solche Sachen. Nicole: Und da musst du halt Kompromisse bereitstellen. Aber das ist ja auch ein Grund, warum Mehr als 1% unseres Umsatzes jedes Jahr spenden an Umweltprojekten Weil ich weiss, man kann eigentlich schon immer noch einen extra Meilen mehr gehen. Stephan: Ich muss jetzt noch ganz schnell nachhaken und zwar Ich bin auf der Webseite bei «Alles durchgegangen» und dann sehe ich dort plötzlich «Eure Produkte sind wasserfrei». Stephan: Jetzt wird es spannend. Jetzt sind wir wirklich in der Nachhaltigkeit drin, bei den Detailfragen wo es komplex wird. Warum sind eure Produkte wasserfrei? Nicole: Wie viel Zeit hast du? Stephan: Ich möchte die ganze Story hören, weil es geht mir genau darum, oder dort wo ich bei anderen anfange, das Produkt ist nachhaltig und bio und hat nur 20 Labels drauf. Stephan: Bei euch kann man diese Sache auf den Grund geben. Du sagst nicht «Es ist wahnsinnig gut», sondern du sagst «Ja». Wie lange hast du Zeit? Du kannst erzählen. Du hast Geschichten parat, du hast das überlegt. Lass uns in das kurz vertiefen bitte.
Nicole Also kurz. Wasserfrei ist wirklich: ein unglaublich spannender Aspekt. Nicole: Aus so vielen verschiedenen Gründen. Also wasserfreie Kosmetik heisst, dass du am Produkt ja das Wasser Komplett entziehst. Oder manchmal hat es eine Mikrodosis, um etwas mischen oder aufzulösen. Stephan: Also andere strecken mit Wasser und du sagst, wir nehmen das Wasser aus und reduzieren es auf die Essenz des Produkts Der Nicole: klassische Vergleich ist unser fester Shampoo. Nicole: Bestandteil eines Shampoos genommen, haben aber kein Wasser dazugegeben so wie es alle anderen machen, die 80 bis 90 Prozent Wasser drin haben. In der Regel kaufst du 80 Prozent Wasser, wenn du ein Shampoo kaufst. Wir haben das alles weggenommen, das heisst das Produkt viel höher konzentriert. Also das ist schon mal super spannend, von der Konzentration her.
Nicole Dann ist es viel ergiebiger, also unser fester Shampoo ersetzt zwei bis drei herkömmliche Shampoos, weil du viel weniger brauchst in der Anwendung. Ein weiterer Vorteil ist natürlich die Ressource Wasser. Wir brauchen weniger in der Produktion Die Produkte werden für kleiner, kompakter, leichter. Das ist im Transport wieder super: attraktiv. Nicole: Heisst wir sparen CO2, weil man sie leichter transportieren kann. Im Versand sind sie leichter Man kann sie in einen Brief, in einen Maxi-Brief reinbringen. Man verschickt kein Päckchen mit dem, sondern es ist ein Brief. Das ist attraktiv. Aber auch aus der Sicht des Konsumenten oder die meiste Kosmetik wird konserviert, weil sie Wasser drin hat. Nicole: Weil Wasser ist das schwächste Glied in der Rezeptur. Stephan: Das heisst Konservierungsmittel sind... Weil es Wasser drin hat. Wenn ich das Wasser weg lasse, heisst das, du brauchst bei dir auch weniger oder gar keine Konservierungsmittel Genau, die meisten Nicole: Produkte sind konservierungsmittelfrei oder sie haben nur natürliches Vitamin E drin, das hilft zum Konservieren. Nicole: Das ist natürlich extrem interessant. Stephan: Jetzt haben wir einen kurzen Deep Dive gemacht. Dave strahlt hier gegenüber. Das ist doch jetzt einfach mal ein konsequentes Narrativ Was heisst Nachhaltigkeit? Wie genau? Warum? Das, was Nicole beschreibt, das sind genau die 360 Grad, wo man sagt, wir haben all diese Aspekte angeschaut.
Stephan Diese Aspekte sind: schlüssig und das sind aber auch die Geschichten, die man wieder erzählen kann in der Drogerie, die man online erzählen auf der Webseite erzählen kann. Das ist doch brillant so etwas, oder? Dave: Also ich spiele jetzt mal Spielvertreter und sage, das ist nicht eine Geschichte, die die Leute... Dave: Will zwingend hören, weil es für sie jetzt relevant ist, das nachzuvollziehen, sondern es stärkt deine Glaubwürdigkeit. Oder es untermauert eigentlich nur, dass du authentisch bist. Es Stephan: wird gelebt, oder? Es ist der komplizierte Rang. Es wird gelebt konsequent. Dave: Auf die Glaubwürdigkeit und die Echtheit deiner Branche und deiner als Person, die du hinter deiner Branche stehst. Dave: Das ist glaube ich genau das Ding. Du zahlst auf das ein. Aber am Ende, auf dem Marketing-Pitch, ist das für viele Leute alles viel zu kompliziert. Das ist klar. Aber
Stephan was ihr macht, was Nicole macht, du hast Simon Sinek angesprochen, es macht Sinn. Es macht: einfach Sinn, wie ihr das macht und das ist lässig das macht Freude. Stephan: Mit welchen Geschichten geht ihr Mit welchen Geschichten geht ihr online raus? Auf welchen Kanälen Wie variieren diese Geschichten? Nicole: Ich glaube schon, dass das ganze Nachhaltigkeitsthema in unserer DNA ist das ist mega, mega wichtig. Aber das ist nicht das, worum wir am lautesten herumschreien. Ich glaube auch ganz fest, dass das kein Alleinstellungsmerkmal ist, sondern das ist einfach Pflicht, das ist keine Kür nachhaltig zu sein. Nicole: Bildsichere Karte, dass man merkt dass wir das ernst meinen und mit den Sachen die wir machen, dass wir eben, wie du sagst die Glaubwürdigkeit haben. In der Kommunikation ist es uns wichtig, Zum Teil auch wirklich einzelne Produkte herauszustreichen. Also wir fokussieren uns extrem stark auf Deo-Grämen, weil das ist das allererste Produkt gewesen.
Nicole Wegen dem gibt es mehr heute oder noch heute. Und es ist das bestverkaufte Produkt und es ist in der Regel das Einsteiger-Produkt über was unsere Kunden Kennenlernen. Und weil es: so gut funktioniert, ist es in der Regel auch das Produkt, das dazu führt, dass die Kunden bleiben und andere Produkte auch ausprobieren. Nicole: Also wir machen die ganzen Einstiege und die Credibility machen wir eigentlich über die Diagramme was lustig ist. Und dann merken wir, dass sehr viel Kommunikation funktioniert Wenn sie halt mit mir ist. Das ist manchmal ein bisschen anstrengend. Aber das ist halt wirklich so, bei Brands, die sehr nah an den Foundern gebunden sind und eben auch du gesagt hast, die Authentizität und sich das mit einer identifizieren zu Da merkt man schon, dass das einfach mega gut funktioniert. Stephan: Der Klaus Hipp, dafür stehe ich mit meinem Namen. Also der Mensch, das Gesicht, das da ist, ist schon ein wichtiger Aspekt. Dave: Ja, das ist auch genau das, was wir heute hier fabrizieren. Du stehst her und wir sind zusammen am Reden und dadurch machst du natürlich auch irgendwo auf der Bekanntheitsseite logischerweise auch etwas.
Dave Und das ist, glaube ich, brutal wichtig, Ich behaupte mal, du bist in einem extrem hart und gekämpften: Markt. Es gibt extrem viele, die mit diesem Nachhaltigkeitsthema in diesem Bereich spielen. Ich erinnere mich an Bodyshop in den 80er Jahren, das war einer der ersten. Dave: Ein Alleinstellungsmerkmal. Überhaupt nicht. Du musst noch viel, viel mehr machen. Ja, das Speaker 4: ist richtig. Dave: Der Service ist eine Komponente, die Liefergeschwindigkeit könnte eine Komponente sein, die Leute sind bereit, der Schweizer Markt zu bezahlen für etwas Nachhaltiges. Aber es braucht eben noch mehr on top. Dave: Nachhaltigkeit, wie du richtig sagst, wird sowieso zur Hygiene in den Long Run. Jeder wird sich mit dem, ob es denn so ist oder nicht. Aber Stephan: da ist es eben die Basis es ist nicht das Werbeversprechen, sondern es ist die Basis es ist DNA, es ist Glaubwürdigkeit bei euch. Und das ist ein anderer Fokus. Dave: Aber Stefan, wichtige Marketingregel die Subjektivwahrnehmung zählt.
Dave Was am Ende die Basis ist, ist nicht völlig irrelevant, weil sie: ja aufbrechen könnte Leute haben kurze Beine, ja, aber Die subjektive Wahrnehmung zählt. Es spielt keine Rolle, ob du nachhaltig bist, solange die Kunden es so wahrnehmen. Das klingt jetzt sehr krass. Solange du das gut kannst, kannst du hier raus. Dave: Ich glaube, dass es so ist. Ist es so? Die Wahrnehmung zählt, oder? Stephan: Du hast am Anfang gesagt, die Kunden kommen über das Einsteigerprodukt Deo. Speaker 4: Vom Stephan: Deo geht es dann weiter. Du hast die festen Shampoos erwähnt wo eben auch kein Wasser drin ist zum strecken. Da sind sie nachhaltiger, da sind sie weniger anfällig. Speaker 4: Auch Stephan: brauchen weniger Konservierungsmittel. Einsteigerprodukte und gleichzeitig hast du gesagt, ihr habt eine sehr hohe Retention. Also die Kunden kommen. Und Kunden bleiben und das meistert er über die Narrative über das persönliche Kundenerlebnis. Wenn ich Boxen mit dem Produkt bekomme hat es eine persönliche Note dabei und auch du als Gesicht, als Mensch, der an der Front ist.
Stephan Das ist eigentlich das Rezept, habe ich das richtig verstanden für eure: Retention den Produkten, Nicole: die halt grossartig sind. Stephan: Das Produkt immer noch als wichtigste Botschaft von Ich schon, das Produkt Nicole: einfach überzeugt. Wenn wir es schaffen, dass es jemand ausprobiert, dann bin ich nachher sehr entspannt, dass die Person wiederkommt. Stephan: Mit dem Deo hat es angefangen Bei wie vielen Produkten sind die? Nicole: Es wechselt immer, deshalb ist es eine fiese Frage, weil wir immer wieder das Produktportfolio anpassen. Es sind im Moment 10-12 verschiedene Produkte. Das machen wir aber auch, da sind wir eher unternehmerisch unterwegs. Dann kommt sie vielleicht nicht so gut an, wie wir gedacht haben und dann sind wir auch konsequent und das Produkt verschwindet dann halt wieder aus dem Sortiment Also man probiert Stephan: auch mal etwas aus, man testet auch mal was sollte man einigen für die Konsumentinnen und Konsumenten um zu verstehen, was funktioniert. Nicole: Ja, das schauen wir schon an. Einfach so verschönern führen wir keine Produkte, die dann nicht laufen. Was
Stephan empfiehlst du für diese Entwicklungen, Dave?: Man hat ein Produkt, dann sagt man, muss das Portfolio erweitern, Dave: nicht um Stephan: jeden Preis. Dave: Ich würde wahrscheinlich gar nicht unbedingt nur auf dem Produktportfolio denken, sondern ich würde wahrscheinlich breiter denken und sagen, ich möchte möglichst im täglichen Leben meiner Kunden sehr relevant sein und ich möchte möglichst viel Interaktion haben mit meinen Usern. Dave: Nicht nur, wenn ich ein Produkt verkaufe. Du kaufst ja nicht jeden Tag ein Deo. Und ich weiss jetzt nicht, wie oft die Leute bei dir durchschnittlich interagieren. Es aber auch sehr lange. Du musst eine digitale Brücke haben. Zu den Kunden und eine digitale Brücke ist logischerweise eine Website, eine App und das kann deine eigene sein oder das kann eine dritte App sein, das spielt nicht den Rücken, am besten ist es beides aus meiner Optik.
Dave Und jetzt musst du versuchen, diese Leute zu aktivieren. Twint ist ein gutes Beispiel, mit all diesen Gamification-Geschichten, die sie reingehauen haben. Das ist genau das. Du machst irgendwelche: Challenges oder? Oder Revolute macht das auch. Sagen, hey, empfehle mich weiter und dann bekommst du irgendwie ein Coupon für den nächsten Einkauf. Dave: Und ich habe täglich Pushes von diesen Apps. Und das kannst du auch machen. Du kannst so Nachhaltigkeits-Challenges machen und sagen, okay, bewege dich irgendwie klimaneutral, CO2-mässig Und du belohnst, dass die Leute sich nachhaltig bewegen, mobil sein Und verknüpfst das eigentlich zu Coupons oder Challenges, die schlussendlich den Gewinnern etwas bekommen oder mit den Coupons günstiger einkaufen Ich glaube, ich würde auf diese Schiene versuchen zu denken und zu sagen, die Leute wollen nicht jeden Tag ein Deo und ich muss es schaffen, täglich relevant zu sein, dass sie täglich mit mir über die Digitalbrücke interagieren und ich möglichst viele digitale Accounts habe. Dave: Wie siehst du das?
Nicole Mit gemischten Gefühlen. Der Opportunist würde sagen,: das machen wir, weil es Geld gibt. Für mich ist es irgendwo ein Dazwischen. Nicole: Der Vorteil von unseren Produkten ist, dass sie extrem lange halten. Für mich ist die Herausforderung das Sortiment so zu gestalten, dass ich auch Produkte habe, die schneller drehen. Einfach, dass wir es vom Mix her schaffen, dass die Leute regelmässiger oder häufiger in einer höheren Frequenz bestellen. Nicole: Meine Vision ist ja sowieso, dass es einfach so ein Grundsortiment von Bullshit irgendwann gibt. Ja, aber unsere Vision, also es hat einen Grund, warum wir es so heissen. Und ich will die Leute auch nicht zu bullshiten mit irgendwelchen Sachen. Reduzieren heisst für mich halt auch, Man könnte in vielen Bereichen reduzieren oder wir sind sowieso alle total übersättigt mit irgendwelchen Einflüssen. Nicole: Ich weiss nicht, vielleicht bin ich dort einfach zu wenig Geschäftsfrau, um sagen «Hey, wir machen all den Scheiss und alle bestellen die ganze Zeit und wir nerven den Kunden jeden Tag mit irgendwelchen Push-Meldungen.»
Dave Nein, aber hast du das: Gefühl, es ist ein Nerven, wenn du in relevanten Lebensmomenten eines Users, der ja eine Zustimmung gibt, Für diesen Push und offenbar für mich das persönlich Relevante in meinem Leben Nicole: dann Dave: bist du nicht ein Bullshitter, dann bist du ja eigentlich nur... Nicole: Ich glaube, du es schaffst dass du wirklich einen Mehrwert bietest dann würde ich jetzt Ich Szenario noch nicht gesehen, aber wenn du es schaffst, dass es wirklich ein Mehrwert ist, dass du das machst, dann sage ich nicht kategorisch, ich würde es nicht «nein» sagen, aber ich bin auch nicht die, die sofort sagt, man zieht all die Register, die die Technik heute hergibt, nur um mehr Sales zu generieren.
Stephan Du hast gesagt, Thema Nachhaltigkeit, Produktentwicklung ist immer etwas, das dir einen Kopf zu brechen bereitet. Man muss innovativ sein, man muss weiter denken. Jetzt bist du jemand, der es geschafft hat, bei Alnatura hineinzukommen, in den: Drogerien, im Fachhandel im Onlinehandel überall bist du drin. Wie einfach war das, wenn du sagst «Hallo zusammen, ich bin Nicole, ich mache Deos bei mir zuhause in der Küche, könnt ihr mich bitte in Alnatura hineinnehmen?» Stephan: Ich nehme an, hast du auch ein paar Mal Eine Absage bekommen, dranbleiben müssen, durchbeissen müssen wie war dieser Weg? Nicole: Dieser Weg ist etwas speziell, weil die ersten drei Jahre von «All Bullshit» habe ich nicht angewiesen gemacht. Das war verrückt. Das war auch der Grund, warum ich mich am Schluss entschieden habe, das wirklich auszuprobieren. Nicole: Es war nie mein Ziel, ein Unternehmen zu gründen. Im Gegenteil ich fand es nicht so erstrebenswert. Ich war ganz happy in meinem Job. Aber kurz nach der Einführung dieses Deos, welches ja eigentlich nur ein Spass war, also der Tweet, den du erwähnt hast am 8. April 2019, der war einfach lustig, oder? Der war wirklich ein, zwei, drei lustig.
Nicole Wo ich gesagt habe, jetzt gibt es diese Deo-Gräme. Und: dann hat es relativ schnell eine eigene Dynamik entwickelt, dass eben ein Bracca geläutet hat, ein Alnatura sich gemeldet hat. Ah, die sind auf dich zugekommen? Importparfümer in sich gemeldet haben und ich habe keinen von denen akquiriert. Nicht einen. Stephan: Ist ja eigentlich auch schön, normalerweise hört man ja das Gegenteil Man sagt, ich muss dort klinken putzen von Türe zu Türe, Dave. Und jetzt hat es nicht geheilt Irgendetwas hat sie richtig gemacht, dass die plötzlich vor der Türe stehen. Dave: Das hat halt auf Glaubwürdigkeit eingezahlt am Ende des Tages. Es ist paradoxal, dass manche, je weniger man etwas will, desto ärmer man es bekommt. Dave: Ich glaube, das zieht sich durch alle Bereiche im Leben. Wenn du hier so angeschrieben hast, ich bin auf einer Krisentour, dann schreckt das auch ab.
Nicole Ich glaube, es hat auch immer mit Glück zu tun. Das Thema war ein grosses Thema. Man hat über Deo und Aluminiumsalz gesprochen. Die Deo-Grämer sind so langsam in die Schweiz: gekommen. Nicole: Das habe ich auch erst im Nachhinein geschnallt. Ein Deo ist ein Thema, das jeden beschäftigt. Viele Leute sind nicht happy mit dem Deo, das sie haben. Es ist genderneutral, spielt auch keine Rolle über das Alter hinweg, alle brauchen dieses Produkt einfach. Darum war es auch ein Thema am Markt und darum waren die Händler wahrscheinlich auch einfach affin und es gab zu Schweizer Diagramme. Nicole: Ja, und ich glaube einfach, man spricht immer von dem Start-up Honeymoon, die ersten ein, zwei Jahre, wo einfach alles so raketenmässig raufgeht und alles ist mega lässig. Und irgendwann kommt ja dann die Realität. Und dann muss man auch anfangen Akquise zu machen und dann gibt es auch ganz viele Rückschläge.
Nicole Also wir haben es ja bis jetzt auch nicht geschafft, in einem der Grossen zu landen. Wir sind bei Coop nicht drin, wir sind bei Migros nicht drin, wir wären bei einer Müller nicht drin. Das wären alles so Wunschkandidaten Manor und das haben wir auch nicht geschafft bis jetzt. Und das ist auch einfach so, weil es ist wirklich schwierig, dort: hineinzukommen. Stephan: Dave, basierend auf dem heutigen Podcast, auf dieser Folge, was braucht es dass Scope, dass Manor, dass Müller sagen, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, wir nehmen «No Bullshit» mit an Bord? Dave: Ich glaube, es ist schwieriger, weil als Start-up musst du dich immer fragen, ob du Ob du auf Rabbits losgehst oder auf die Wallfische, die ganz grossen. Dave: Viele scheitern, weil sie beide und alle bedienen wollen. Bevor du über Strategie Positionierung und Preise denkst, musst du dir die Grundsatzfrage stellen. Dort funktionieren Produkte eigentlich frei aus, ohne grosse Netzwerkeffekte wie das Deo, das ist gut, oder? Genau. Und bei den Whales, da brauchst du typischerweise deine Netzwerkeffekte oder?
Dave Und deshalb behaupte ich, du bist jetzt im Moment auf einem sehr: guten Rabbit Horse am Laufen, wenn ich das mal so sagen darf. Es stellt sich die Frage, ob du dann schlussendlich beides gleichzeitig machen kannst weil es ganz andere Anforderungen sind. Oder wenn du dann bei den grossen Multiplikatoren reingehen willst. Speaker 4: Und Dave: ich glaube, das ist eine Grundsatzfrage, die du stellen musst. Ich wäre wahrscheinlich eher Jetzt ist der Weg noch konsequent weitergegangen, weil wenn du dann auf die ganz grossen Multiplikatoren losgehst dann musst du dich wahrscheinlich auch noch aufstellen. Das könnte ein riesiger Spagat werden, ohne dich zu unterschätzen, aber es könnte dich auch verreissen. Stephan: Das Skalierungsthema ist immer etwas, das Chancen mit sich bringt, aber ein Risiko, dass du anders aufgestellt sein kannst.
Dave Wie skalieren ist die Frage.: Skalieren indem du alles anschnallen kannst, oder Speaker 4: clever Dave: skalieren. Das ist, glaube ich, die Grundsatzfrage. Stephan: Jetzt ist das ja das optimale Szenario. Das heisst, die Händler klopfen bei dir an und sagen, «Nicol, wir möchten no bullshit, wir möchten deine Produkte.» Stephan: Dort hast du durchschnuppern können und gesagt, «Ich habe alles richtig gemacht, es läuft, es ist, wie es sein muss.» Wo sind bei dir Die harte Phase, die schwierige Phase, und ich höre das so oft aus dem Start-up-Environment, aus dem Detailhandel, man muss immer wieder einfach durchbeissen und dranbleiben und das sagt mir auch viel zu wenig und redet auch viel zu wenig darüber. Stephan: Was sind bei dir die Aspekte wo du sagst, da musste ich einfach Gas geben und dranbleiben?
Nicole Ja, diese Phase gibt es schon immer wieder und ich glaube, dort ist die Authentizität auch wieder mega wichtig, also ich verleugne die auch nicht, diese Phase, die kommt mir bei mir in der Regel offen mit, indem es vielleicht wieder mal frustrierendere Posts gibt oder: so. Nicole: Ich glaube, ganz am Anfang war es für mich schon heftig der Entscheid, will ich das wirklich machen oder nicht, weil ich ein sicherheitsbedürftiger Mensch bin. Und dann kaum habe ich angefangen kam Covid, mein Mann und ich haben uns getrennt und das war alles sehr viel auf einmal. Das war sicher eine schwierige Phase. Nicole: Und dann würde ich sagen, wahrscheinlich so bis vor einem halben Jahr oder so, hatte ich schon das Gefühl, dass ich im Moment recht am durchbeissen bin. Einfach weil es so zwar immer gewachsen ist, aber schon so ein bisschen, die Kurve hat sich sehr abgeflacht auch. Und es ist wirklich einfach so ein Ja, weisst du, es ist noch schwierig.
Nicole Wahrscheinlich bewege ich mich zu viel in dieser Start-up und LinkedIn-Szene um zu sehen, wie nebenan alle Top-Performer sind und du dann nicht. Und selbst wenn ich sehr fest weiss wo ich stehe, und das macht zugleich immer etwas mit einem. Man hat dann immer so das Gefühl, ja, genau, oder eben alle holen sich irgendwelche: Finanzierungen rein und so. Nicole: Und das war für mich immer klar, dass ich das nicht mache. Es hat schon immer diese Phase, wo du einfach denkst Next Level wäre auch mal nice. Der Lohn, den du nicht nur aus Überzeugung hast, wäre auch nice. Aber ich glaube, das gehört einfach dazu, mit dem durchbeissen. Stephan: Davids ich muss dich aber noch kurz dazu hören, was Nicole gesagt hat. Stephan: Dann ist man auf LinkedIn unterwegs und man sieht all diese Erfolgsstories. Bei allen läuft alles brillant und super. Man gewinnt Investoren. Das macht einem schon einen zusätzlichen Druck. Und die Realität, darum habe ich bei Nicolene angefragt, mit diesem Durchbeissen. Die Realität sieht ja bei anderen nicht ganz so rosig und bützelt aus wie auf LinkedIn und Instagram. Dave: Der Garten des Nachbarn ist immer grüner, das ist der erste Punkt. Und der zweite Punkt ist, dass Vergleich das Ende deines eigenen Glückes ist. Und diesen Turnen vergleichen ist eine extreme Unart, die wir haben. Und du findest immer einen?
Nicole: Ja, der besser ist. Stephan: Was empfiehlst du dem Detailhandel, was empfiehlst du kleineren aber auch bereits gestandenen Unternehmen, die eben vielleicht auch skalieren die einen nächsten Schritt bevor haben, bezüglich eben genau dem Vergleichen Wo soll man, wo darf man vergleichen wo aber bitte auch nicht? Dave: Ich würde eben grundsätzlich gar nicht vergleichen Sondern in den Spiegel schauen und in Zeit investieren, was man selber besser machen kann. Auf ganz einfache Sachen. Es gibt ganz simple Geschichten. Wie zum Beispiel Retargeting von abgebrochenen Warenkörben. Ein No-Brainer, oder? Also wirklich das Einfachste der Welt, aber ein riesiger Umsatztreiber. Dave: Und in dieser Zeit, in der nicht in den Garten des Nachbarn schaust. Du hast vielleicht ein Re-Targeting aufgefahren, dass der Warenkorb angebrochen hat und du bekommst nochmal einen Push und vielleicht geht der Produktpreis sogar noch etwas runter und dann bekommst noch einen zweiten Reminder und dann sagst du, ah ja, stimmt, das wäre ja noch ein Produkt.
Dave Du gehst: plötzlich dahin und kaufst dann gleich noch ein und du hast mehr Stutz im Portemonnaie oder? Also weisst du, eben so. Stephan: Ganz herzlichen Dank und das bringt uns auch ans Ende unserer Sonderfolge von Popcorn und Finanzen zum Thema Detailhandel. Wir haben gehört, wie herausfordernd aber gleichzeitig auch erfüllend es sein kann wenn man ein Unternehmen zwischen Onlineshop und stationärem Handel aufbaut und welche Rolle dabei, dass eben die Authentizität die Ehrlichkeit spielt für die Kundentreue, für die smarten Strategien und auch, wenn die Frage vor der Tür steht, wollen wir es skalieren und vor allem wie? Stephan: Wenn euch die Folge gefallen hat, dann lasst unbedingt auch in die nächsten beiden Spezialfolgen zum Detailhandel rein. Es lohnt sich auf jeden Fall. Wir haben spannende Einblicke für euch bereit. Starke Stimmen aus der Branche. Und ich bin auch wieder mit dabei und freue mich auf euch Ich Stefan Lendi. Stephan: Bis zum nächsten Mal. Tschau zusammen.